AMD Radeon RX 6000 Grafikkarten

Bildquelle: AMD

AMD hat wie erwartet Ende Oktober die neuen Grafikkarten vorgestellt. Doch was wir hier zu sehen bekommen haben hätten wir so nicht erwartet. Es wurden 3 Modelle vorgestellt: Die RX6800, die RX6800XT und die RX 6900. Die neue Architektur der Karten, die umübrigen auf den Namen RDNA2 hört, soll eine bis zu 54% höhere pro Watt Leistung als der Vorgänger (RX5700XT, RX5700 usw. also die RDNA Architektur) haben. Des weiteren werden die Chips wieder bei TSMC in 7 Nanometer gefertigt. Die Schnittstelle ist wie schon bei den Vorgängern PCIe 4.0 x16. Um die Technologie nutzen zu können sind zwangsweise Bords mit einem B550 oder einen X570 Chipsatz erforderlich.
Beim Speicher war der rote Riese nicht so geizig als die grüne Konkurrenz. Alle Modelle haben einen 16GB großen GDDR6 Speicher bekommen und bieten daher deutlich mehr Zukunftssicherheit als die NVIDIA RTX 3070 (8GB GDDR6x) und die RTX 3080 (10GB GDDR6x).
Klar reichen die Speichergrößen der Karten 2020 / 2021 noch aus, jedoch wer mit einer RTX 3070 in WQHD (max. out) zocken will, der wird schon die gesamten 8GB und möglicher mehr benötigen.

Wie ebenfalls erwartet unterstützen die neuen Grafikkarten das Feature Raytracing, was nun nicht mehr NVIDIA exklusiv ist. Wie es aber mit der Performance aussieht, da hat sich AMD sehr bedeckt gehalten.
Auch hat AMD neue „Killer-Feature“ vorgestellt welche sich in der Praxis aber noch beweisen müssen. Zum einen gibts da den von AMD so genannten „AMD Smart Access Memory“ Dies soll in Kombination mit einem Ryzen 5000er Prozessor und einem Chipset der 500 Reihe eine Art Schnell- oder Direktzugriff auf die Grafikkarte ermöglichen. Mehr dazu werden erste Tests zeigen.
Das nächste neu vorgestellte Feature ist der so genannte „Rage Mode“, welcher die Grafikkarte erlaubt sich automatisch zu übertakten. Wie jedoch die Unterschiede zum jetzigen Turbo-Boost sind ist ebenfalls noch nicht so ganz klar.
Was jedoch klar ist, aktiviert man diese neuen Killer-Feature, so soll man in Kombination mit einer neuen Grafikkarte der 6000er Generation, einer CPU der Ryzen 5000er Generation und einem Bord mit einem 500er Chipsatz bis zu 13% mehr Leistung bekommen. Was schon sehr beachtlich ist.

Diese 3 Modelle haben sich zum Ziel gesetzt die Konkurrenz aus dem grünen Lager Paroli zu bieten und diese vielleicht sogar zu schlagen?

Schauen wir uns einmal die technischen Daten an:

Die AMD RX 6800 wird vermutlich der direkte Konkurrent zur NVIDIA RTX 3070 & 2080ti werden.
Recheneinheiten: 60
Boost-Takt: Bis zu 2105 MHz (Game Takt: Bis zu 1815 MHz)
GPU Leistung: 250W
Speicher: 16GB GDDR6 Speicher / 256-bit angebunden (128 MB Infinity Cache)
Stromanschluss: 2x 8PIN
Dollarpreis: 579,00 $

Die AMD RX 6800XT wird vermutlich der direkte Konkurrent zur NVIDIA RTX 3080 werden.
Recheneinheiten: 72
Boost-Takt: Bis zu 2250 MHz (Game Takt: Bis zu 2015MHz)
GPU Leistung: 300W
Speicher: 16GB GDDR6 Speicher / 256-bit angebunden (128 MB Infinity Cache)
Stromanschluss: 2x 8PIN
Dollarpreis: 649,00 $

Die AMD RX 6900XT wird vermutlich der direkte Konkurrent zur NVIDIA RTX 3090 werden.
Recheneinheiten: 80
Boost-Takt: Bis zu 2250 MHz (Game Takt: Bis zu 2015MHz)
GPU Leistung: 300W
Speicher: 16GB GDDR6 Speicher / 256-bit angebunden (128 MB Infinity Cache)
Stromanschluss: 2x 8PIN
Dollarpreis: 999,00 $

Welches Fazit können wir nun ziehen?
Laut AMD soll ja die RTX3070 von der RX6800 geschlagen werden was die Performance anbelangt. Und sie bietet doppelt so viel Speicher. Der Preis der Karte liegt laut AMD bei 579,00$ im Vergleich zu 499,00$ was NVIDIA für die RTX 3070 veranschlagt.

Die RTX3080 aus dem Hause NVIDIA (699,00$) und die RX6800XT sind bei den Games zumindest laut AMD auf den selben Level. Die Preis der Karte soll bei 649,00$ liegen. Für 50,00$ weniger bekommt man sogar noch 6GB mehr Speicher.

Und das Flagschiff der neuen RDNA2 Karten die RX6900XT greift die RTX 3090 direkt an. Mit dem hatte kein Analyst vorab gerechnet. Klar, mit 24GB Speicher ist die RTX3090 nach wie vor außer Konkurrenz (im Vergleich die RX6900XT hat auch 16GB). Doch vergleicht man die Performance so werden ähnliche Ergebnisse beim Gaming erzielt. Aber warum sollte man dann zu AMD greifen wenn NVIDIA hier deutlich mehr Speicher bietet? Die einfache Antwort, der Preis. AMD haut die Karte mal locker für 999,00$ raus und NVIDIA will knapp 1600 für sein Flagschiff.

Was also tun:
1. Die unabhängigen Tests abwarten
2. Erst kaufen wenn genügend Karten verfügbar sind

Egal für welchen Hersteller / Karte man sich am Ende entscheidet, der Leistungszuwachs der neuen Generation im Vergleich zur alten Generation ist so groß wie noch nie.

Alexander Haim, 01.11.2020

Veröffentlicht in: News |

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